Ein durchgeknallter Amateur-Regisseur will mit vier jungen Frauen einen Horrorfilm in einer abgelegenen Waldhütte drehen. Abgesehen von dem Rumgezicke zwischen den Darstellerinnen, taucht plötzlich ein mysteriöses Buch auf, das die Tore zur Hölle öffnet…
Kurze Storybeschreibung, aber trotzdem vollständig. Die erste von drei geplanten Zusammenarbeiten der Independent-Regisseure Timo Rose und Andreas Schnaas liefert genau das ab, was man von diesen beiden Herren erwartet: sehr blutigen Horror-Trash ohne größeren inhaltlichen Anspruch. Tatsächlich haben beide inzwischen ein bisschen dazugelernt, was die technische Seite des Filmemachens angeht, vor allem beim Schnitt gibt es nichts mehr zu bemängeln. Beleuchtung und Kameraführung sind auch okay, nur beim Schreiben von Drehbüchern hapert es noch. Oder die beiden lieben es eben wirklich noch, reine Gore-Opern zu drehen. Muss ja jeder selber wissen. Auch die Darsteller sind heutzutage solide, wobei klar sein sollte, dass das nicht mehr bedeutet, als dass sie in einer Daily Soap mal eine Nebenrolle spielen könnten, ohne negativ aufzufallen. Allerdings sind die Damen hübsch anzusehen, vor allem Eleanor James und Magdalena Kalley. Einige dürfen auch ihre hübschen Körper sehr intensiv zeigen. In einer kleinen Rolle präsentiert zudem Pornostar Vivian Schmitt ihre körperlichen Vorzüge sehr prominent.
Eigentlich verfügt der Film auch über eine gelungene Atmosphäre, wäre da nicht der Anspruch, immer wieder witzig sein zu wollen, was in erster Linie durch ein paar „lustige“ Soundeffekte und den debilen Möchtegern-Regisseur „Frank“ rübergebracht werden soll. Wer auf die Idee gekommen ist, auf das Cover „Die geilste Splatter-Sex Komödie aller Zeiten!!!“ zu schreiben, muss schon einen sehr merkwürdigen Humor haben. In diesem Werk ist absolut nichts lustig und die Szenen die es sein sollen, sind die blödesten im ganzen Film.
Nach einer viel zu langen Einleitung von fast 45 Minuten, in der man hauptsächlich dem Rumgezicke zwischen den Frauen zusehen darf und leider auch dem einzigen Herrn beim onanieren zugucken muss, geht es in der letzten halben Stunde richtig zu Sache. Da wird ordentlich rumgesplattert. Die blutigen Effekte sind ziemlich gut gemacht und die männlichen Zuschauer wird es freuen, dass Eleanor James im Finale nur mit einem Slip bekleidet die Dämonen und Zombies bekämpft. Für Fans von Andreas Schnaas taucht mal wieder die Figur „Karl The Butcher“ auf, was für meinen Geschmack allerdings überflüssig ist. Auch sonst wird viel zitiert. „Tanz Der Teufel“, „Hellraiser“, „Woodoo – Die Schreckensinsel Der Zombies“, „Nacht Der Reitenden Leichen“ und viele andere erkennt der Fan wieder.
Abgesehen davon, dass der Film etwas zu lang geraten ist, unterhält er Splatter-Fans wahrscheinlich ganz gut, wenn man ein Faible für Independentfilme und/oder einen der beiden Regisseure hat. Es sollte halt klar sein, dass das hier ein kleiner Film ist.
Die deutsche Blu Ray Disc ist bei Starlight Film erschienen. Die Bildqualität ist okay, aber auch hier sollte man nicht mit großen Hollywoodproduktionen vergleichen. Als Sprachen kann man die deutsche Synchronisation und den englischen Originalton auswählen. Untertitel gibt es keine und das ist ein bisschen das Problem. Die deutsche Synchronisation ist so dermaßen schlecht, dass man fast gezwungen ist, den Film auf Englisch zu gucken. Das ist zwar recht gut verständlich, wenn man die Sprache ein paar Jahre in der Schule gelernt hat, aber ohne Untertitel verstehen die meisten Zuschauer wahrscheinlich nicht alles. Ich gehe davon aus, dass die Synchro kostenfrei mit Freunden und Bekannten im eigenen Keller aufgenommen wurde. Da wird nur Text vom Blatt abgelesen, ohne zu „schauspielern“. Als Bonusmaterial findet man nur eine „Behind The Scenes“-Featurette, die fast ausschließlich aus Interviews und einigen wenigen Aufnahmen von den Dreharbeiten besteht. Die Freigabe „Ab 18“ hat die FSK wahrscheinlich vergeben, weil der Film sich selbst als Komödie sieht. Das hat immerhin den Vorteil, dass die Blu Ray für sehr wenig Geld leicht zugänglich ist und man nicht auf Filmbörsen danach suchen muss. (A.P.)
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